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Ich hatte das Vergnügen, das ich letzte Woche an einer Online-Simulation teilgenommen hab. Der Trainer und Coach Dierk Söllner hat, gemeinsam mit einigen Trainer-Kollegen, das Business-Spiel “The Phoenix Project Business Online” (TPP-B) von GamingWorks in die deutsche Sprache übersetzt und dies war der erste Durchführung der Online Variante in deutscher Sprache von TPP-B.

Bevor ich mehr über das Phoenix Project Business Online und dem Workshop schreibe, ein paar Sätze zu dem Phoenix Projekt.

Das Phoenix Projekt

Das Phoenix Projekt ist ein Roman von Gene Kim und beleuchtet einen fiktiven Konzern “Parts Unlimited”. Geschildert wird das Buch aus der Sicht von Bill Palmer, der zu Beginn des Buches zum VP IT Operations befördert wird und im Rahmen der Handlung des Buches das Phoenix Project zum Fliegen bringen muss. Anhand der Roman Handlung werden viele Herausforderungen von Organisationen im Zusammenspiel mit IT geschildert und herausgestellt und Ansätze, deren Herangehensweise sowie Methodiken vorgestellt. Das Buch beleuchtet die DevOps Denke im Detail und die Transformation von “den traditionellen” Silos “IT Betrieb” und “IT Entwicklung” hin zu einem mehr integrierten Ansatz ist Teil der Lösung zum Meistern der Herausforderungen denen sich Parts Unlimited gestellt sieht.

GamingWorks

GamingWorks ist Autor und Hersteller verschiedener Business-Simulationen. Ich würde ja dazu tendieren durchaus von Rollenspielen zu sprechen. Bis letzte Woche Dienstag hatte ich, leider, keine Berührungspunkte mit den Simulationen von GamingWorks. Wenn ich hier von Simulationen spreche, meine ich nicht Spiele, die man alleine am Rechner spielt sondern Simulationen, die man in einer Gruppe abseits des Rechners im Rahmen eines Workshops erlebt. Mit The Phoenix Project Business Online gibt es nun eine Variante die darauf ausgelegt ist, das man diese in einem Remote-Szenario am Rechner erlebt. Nicht nur passend zur aktuellen Situation (COVID-19 et al) sondern vor allem auch spannend für Unternehmen und Teams die verteilt aufgestellt sind und bei denen Remotearbeiten zum Teil der Unternehmenskultur gehört.

The Phoenix Project Business Online

Mit The Phoenix Project hat GamingWorks eine Simulation die auf einen ganzen Tag als Präsenzveranstaltung ausgelegt ist. Die TPP-Business Variante ist etwas gestrafft und auf ca. 4 Stunden als Präsenzveranstaltung ausgelegt. Die Online Variante - ich würde es ja auch die Remote Variante nennen - benötigt etwas mehr Zeit: knapp sechs Stunden sind veranschlagt. Auf der Seite von Dierk zum Phoenix Project Business Online finden sich seine Infos rund um die Simulation.

Ausgelegt ist die Simulation auf 5 bis 7 Teilnehmer, die hierbei folgende Rollen übernehmen:

  • IT-Betrieb
  • IT-Entwicklung
  • Finanzen
  • Einzelhandel
  • Personalabteilung
  • Scrum-Master
  • Tester

Das Ziel der Simulation ist, Parts Unlimited aus der Abwärtstrend der Zahlen zu bewegen und den Umsatz und den Kurs der Aktie positiv zu beeinflussen. Im Folgenden werde ich an einigen Stellen nicht zu viele Details verraten um das Spoilern des Simulationsablaufes zu vermeiden ;)

Verwendete Werkzeuge

In der Online Variante werden als Werkzeuge Mural sowie Zoom eingesetzt. Für mich recht spannend: Im Arbeitsalltag setze ich Miro ein. Mural und Miro sind direkte Marktbegleiter - so hatte ich die Möglichkeit mir Mural einmal genauer anzusehen, dazu jedoch wann anders mehr. Im Vorfeld zu der Simulation hat Dierk seine Teilnehmer mittels verschiedener E-Mails auf die Simulation eingestimmt und auf diese Weise sichergestellt, das jeder auch bereits die Chance hatte sich mit Mural zu beschäftigen, damit das Arbeiten mit dem Werkzeug während der Simulation problemlos läuft.

Simulationsablauf

Die Simulation ist unterteilt in vier Module (Sprints) innerhalb derer mit verschiedenen Aktionskarten Einfluss auf das Spielgeschehen genommen werden kann. Jede Rolle hat eine gewisse Anzahl an Aktionen die innerhalb eines Sprints ausgeführt werden können. Ein Teil der Aktionspunkte sind ggf. durch existierende wiederkehrende Aufgaben, zum Beispiel “manuelles Testen” belegt. Durch den Aufbau einer CI/CD Pipeline können diese Aktionspunkte frei gemacht werden. Der Aufbau einer CI/CD Pipeline kostet nicht nur Aktionspunkte, auch müssen verschiedene Abteilungen hier koordiniert vorgehen und es ist sind Kosten damit verbunden.

Beispiel: Kreditkartenzahlung

Der Einzelhandel würde sich über die Einführung einer Kreditkartenzahlung freuen. Das Ermöglichen der Kreditkartenzahlung wirkt sich positiv auf die Kundenzufriedenheit sowie den Umsatz aus. Bedingt jedoch, das:

  • die entsprechende Software-Entwicklung stattfindet (IT-Entwicklung)
  • verschiedene Komponenten in Betrieb genommen werden (IT-Betrieb)
  • das Personal entsprechende Schulungen bekommt (Personal)
  • Verträge mit den Kreditkartenfirmen gezeichnet werden (Finanzen)

Alternierend bietet sich die Möglichkeit an, die Kreditkartenzahlung an einen externen Dienstleister zu geben. Anhand dieses Beispiels wird klar, wie die verschiedenen Abteilungen sich koordinieren müssen und auch verschiedene Interessen kollidieren und gemeinsame Lösungswege gesucht werden müssen.

Diskussionen und Teamaufbau

Anders als häufig war es in unserem Fall so, dass sich die Teilnehmer vorher nicht kannten. Typischer Einsatzzweck der Simulation werden Firmen sein, wo sich die Teilnehmer bereits kennen. Was sich bei uns gut beobachten liess, war wie sich über den Verlauf der sechs Stunden die Diskussion und Zusammenarbeit verändert hat. Anfangs wurde durch die Simulation sehr gut sichtbar, wie die Anforderungen aus Geschäftssicht mit denen aus dem IT-Betrieb und der Entwicklung scheinbar kollidieren - durch gemeinsamen Betrachten des “grossen Ganzen” gelangt es dann die gemeinsamen Ziele sauber zu identifizieren.

Die Simulation stellt auf eine schöne Weise dar, wie im Arbeitsalltag in Unternehmen verschiedene Interessen scheinbar gegenläufig sind, in anderem Licht betrachtet, sich aber Wege darstellen auf das gemeinsame Ziel einzuzahlen und in die richtige Richtung zu wirken.

Fazit

Ich bin von der Simulation und dem Workshop mit Dierk sehr begeistert und kann den Workshop sehr empfehlen. Wer sich zu dem Workshop austauschen will und ggf. mehr dazu hören will, darf sich gerne melden. Dierk hat auch einen Podcast zum Thema DevOps. Die Betreuung - angefangen beim ersten E-Mail Kontakt, den vorbereitenden E-Mails - wie auch die Durchführung war wirklich gut, authentisch und nicht zu trocken.

Vieln Dank Dierk für den spannenden Dienstag!